1 Energierundgang und Bericht mit Maßnahmenvorschlägen
Durchführung eines intensiven Energierundgangs und energetische Bestandsaufnahme mit dem Hausmeister/ der Hausmeisterin, der Schulleitung sowie im Anschluss mit einer SuS-Gruppe. Anschließend Erstellung eines Kurzberichtes zur weiteren Arbeit für die Schulen und den Bezirk.
Die energetische Situation im Schulgebäude wird bei einem Rundgang erfasst, bauliche oder einstellungstechnische Bedingungen und Möglichkeiten werden aufgenommen (z.B. Nutzungszeiten, Gebäudebestand und Sanierungsstand, Gebäudehülle, Fenster, Art der Regelungstechnik der Heizungsanlage, Beleuchtungsregelung auf den Fluren etc.). Der ergänzende Rundgang mit Schülerinnen und Schülern (SuS) öffnet den Blick für die Sichtweise der SuS und kann die grundlegende, nutzerorientierte Fakten ergänzen. Gleichzeitig werden SuS aktiv in den Prozess eingebunden. Hierüber wird ein Kurzbericht mit ersten Maßnahmenvorschlägen erstellt.
2 Umweltmessungen mit SuS im Schulgebäude
Hierbei beschäftigen sich die SuS während der Heizperiode mit der Wärmenutzung im Gebäude und energieeffizientem Lüften zur Herstellung bzw. Gewährleistung der Raumlufthygiene. Auch eine Auseinandersetzung mit dem sommerlichen Wärmeschutz durch Verschattung und richtige Lüftung, der Nutzung künstlichen vs. natürlichen Lichts, der Umgang mit Stromverbrauchern sowie Wassergebrauch kann hierbei stattfinden. Entsprechende Messungen zur Raumlufttemperatur, dem CO2-Gehalt der Luft, Verbrauch elektrischer Energie, der Beleuchtungsstärke und dem Wasserverbrauch werden durchgeführt. Es werden (ergänzende) Maßnahmenvorschläge für Möglichkeiten zum Energiesparen formuliert und festgehalten.
Dieses Modul kann ergänzend zum Energierundgang aber auch separat als einzelne Maßnahme durchgeführt werden.
3 Einführung in die Thematik
3.1 Energie/Energie sparen (Klassen 3-6)
Grundlegende Einführung in die Thematik Energie/Energie sparen. Die SuS setzen sich damit auseinander, was Energie überhaupt ist, wo sie herkommt und für was wir sie benötigen. Sie bekommen damit einen Bezug und ein besseres Verständnis dafür, wie kostbar Energie ist und warum es nötig ist, sparsam mit ihr umzugehen.
3.2 Klimakrise (Klassen 9/10)
Die Hinführung erfolgt über einen Einstieg in das Thema Klimakrise. Die Jugendlichen bekommen ein Gespür für die Notwendigkeit der sozial-ökologischen Transformation und begreifen Nachhaltigkeit als gemeinsame globale Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Warum eine schnelle und konsequente Transformation besonders auch Aufgabe Deutschlands als einem der Hauptverursacher der Klimakrise ist, wird kurz angeschnitten und damit der Aspekt Klimagerechtigkeit mit eingebracht.
Weiterhin wird ein Verständnis dafür geschaffen, welche Bereiche die Klimawende umfasst und was unter der Energiewende verstanden wird. Da in Klasse 9. und 10. zudem Berufswünsche und Ausbildungsperspektiven verstärkt in den Fokus rücken (Praktika, Thema im Fach WAT, etc.), wird ein Bezug zum Themenfeld „Arbeiten in den Berufen der Zukunft“ hergestellt. So kann bei den SuS Begeisterung für „grüne” Berufe geweckt werden und sie bekommen einen Eindruck von neuen Tätigkeitsfeldern, die im Zuge der Energiewende entstehen.
4 Ausbildung von Energielots:innen
Energielots:innen können in der eigenen Schule aber auch in Kooperation mit anderen Schulen das Thema Energiesparen verbreiten und mit dazu beitragen, dass energiesparendes Verhalten umgesetzt wird. Die Organisierung der Gruppe „Energielots:innen“ bleibt der jeweiligen Schule vorbehalten. Es kann sich hierbei z.B. um eine AG oder auch um einen Zusammenschluss einzelner Vertreter:innen aus verschiedenen Klassen (ähnlich wie Klassensprecher:innen) handeln.
Die Energielots:innen werden im Rahmen des Moduls ausgebildet, lernen, wie Energie gespart wird, stellen Informationsmaterial her und verbreiten dieses sowie die erlernten Inhalte mit verschiedenen öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten.
5 Fahrradkino
Eine sinnvolle und zugleich öffentlichkeitswirksame Ergänzung des Schulprojekts ist die Veranstaltung eines Fahrradkinos[1]. Mit dem Fahrradkino werden Klimaschutz und Mobilität ganz praktisch und alltagsnah thematisiert. Hierbei geht es darum, erlebbar zu machen, was es bedeutet, wenn die Energie nicht aus der Steckdose kommt, sondern mit eigener Muskelkraft erzeugt werden muss.
Das Fahrradkino besteht aus zehn umgebauten Rollentrainern, einer Energieeinheit, einem Beamer, einer Soundanlage, einer Projektionsfläche und einem Laptop. Zusätzlich werden zehn Fahrräder benötigt, die auf die Rollentrainer gespannt werden. Die Teilnehmer*innen nutzen ihre Bewegungsenergie, um durch Generatoren und Wechselrichter Wechselstrom zu erzeugen. Eine Steuerungselektronik und ein Batteriepuffer sorgen für eine sichere Spannungsversorgung der Endgeräte.
Das Fahrradkino stellt eine Bereicherung und Aufwertung der Öffentlichkeitsarbeit an der Schule dar und kann dadurch die Aufmerksamkeit anderer Schulen erreichen, um sie für eine Teilnahme am Projekt zu begeistern.
[1] http://fahrradkino.org/fahrradkino/